Test simvalley MOBILE GPS-/GSM-Sender GT-340

Bereits Anfang des Jahres habe ich folgenden GPS-Sender getestet:

http://www.pearl.de/a-REF38001-1511.shtml

Der Sender ist mit 70 € einer der günstigsten und der leichteste GPS-Sender, der aktuell verfügbar ist.

Das mitgelieferte Halsband in dem „Katzen-Set“ ist jedoch unbrauchbar, da es keinen Sicherheitsverschluss hat.

Zusätzlich zu dem Sender enthält das Set eine wasserdichte Hülle. Es ist aber eine ziemliche Pfrimelei, diese über den Sender zu bekommen. Bei jedem Aufladen muss die Hülle auch wieder abgenommen werden, um an den Anschluss für das USB-Kabel zu kommen. Der Sender kommt dann in eine kleine Reißverschlusstasche, die am Halsband befestigt werden kann. Den Reißverschluss-Öffner habe ich gleich an der Tasche fest getaped, damit der nicht noch zusätzlich rumbaumelt.

Trage-Komfort

Der Sender wiegt gerade mal 20 Gramm und ist 50 * 24 * 13 mm groß. Die Tasche zur Befestigung ist jedoch ein gutes Stück größer.

Mein großer Kater durfte dann mal Probe-tragen. Er wiegt 5,5 kg, ist also nicht allzu klein. Dennoch ist die Tasche im Verhältnis schon recht „dominant“.

Und auch beim Laufen schlenkert die Tasche ziemlich doll hin und her, was ihm auch nicht wirklich gefällt.

https://www.youtube.com/watch?v=XtRVI0C4lVc

Es gäbe theoretisch aber sicher noch andere Möglichkeiten, den Sender zu befestigen (Stichwort Schrumpf-Schläuche), um das Schlenkern zu verhindern.

Installation

Für den Sender muss die App „Wherecom“ installiert werden. Des weiteren benötigt man eine SIM-Karte, idealerweise mit SMS- und Datenflat für den Sender. Die PIN-Abfrage und die Mailbox muss deaktiviert sein.

Die SIM-Karte kommt in den Sender, wird über die App registriert, und man muss jeweils noch ne Nummer und nen Code eingeben. Hier scheint es bei einigen Probleme gegeben zu haben, dass der Code nicht angezeigt wurde etc.

Bei mir hat aber alles sehr gut funktioniert und der Sender war dann einsatzbereit. Die App ist super leicht zu bedienen.
Es gibt einen Alarm, wenn der Sender sich längere Zeit nicht bewegt hat. Zusätzlich gibt es einen SOS-Knopf, auch hier erhält man einen Alarm. Durch die zentrale Position des Knopfes wird dieser aber oft auch versehentlich ausgelöst.

Genauigkeit

Beim ersten Testen der Genauigkeit war ich sehr enttäuscht, da die angezeigte Position teilweise 500 bis 1000 Meter von dem Ort abwich, wo ich mich tatsächlich aufgehalten habe. Beim zweiten Anlauf war die Genauigkeit jedoch deutlich besser, der Sender braucht wohl einfach ein wenig Anlaufzeit, bis er seine Satelliten gefunden hat.
Die App zeigt GPS-Ortungen in rot an und zusätzlich orange „LPS-Ortungen“, die er macht, wenn das GPS-Signal gerade schlecht oder nicht vorhanden ist, wie beispielsweise in Gebäuden.
Die GPS-Signale stimmten ziemlich gut mit der tatsächlichen Position überein, die anderen wiesen weiterhin erhebliche Abweichungen auf:

(Ich habe mich nur im „roten Bereich“ in der oberen linken Ecke aufgehalten.)

Die beworbene Ortung in Gebäuden über das GSM-Netz ist somit leider absolut unzuverlässig und funktioniert überhaupt nicht.

Abgesehen von kleineren Abweichungen sind die GPS-Ortungen aber auf 1-5 Meter genau:

(Die rote Linie zeigt meinen Laufweg.)

Für das Finden einer verschwunden Katze reichen diese 5 Meter in der Regel aus, wenn aber das Halsband verloren gegangen ist, hat man schon etwas mehr zu suchen.
Ich glaube aber auch nicht, dass eine noch höhere Genauigkeit durch einen GPS-Sender erreicht werden kann, insofern ist der GT-340 diesbezüglich durchaus vorne mit dabei.

Akku-Laufzeit

Die Standby-Akkulaufzeit ist mit 5 Tagen angegeben. Letztlich ist diese natürlich abhängig von der Ortungsfrequenz. Diese lässt sich theoretisch einstellen auf alle 10, 30 oder 60 Minuten oder auf „Aus“. Hier liegt jedoch die größte Schwäche des Senders. Die in der App eingestellte Ortungsfrequenz wird vom Sender nämlich nicht befolgt. Der Fehler ist bei simvalley bekannt, bisher war es aber noch nicht möglich, dieses Problem zu beheben.

Der Sender ermittelt die Position demnach anhand der Bewegung. Bewegt sich der Sender gar nicht, wird die Position alle 60 Minuten ermittelt. Ist der Sender in Bewegung, wird alle 1-5 Minuten geortet. Die vom Sender selbst gewählte Ortungsfrequenz wäre an sich sehr praktisch, die Akkulaufzeit schwankte bei mir dadurch aber zwischen 6 und 13 Stunden. Die lange Zeit kam auch nur zustande, wenn der Sender längere Zeit still lag. An dem einen Tag, wo der Kater testen durfte, waren es durch seine ständige Bewegung eben nur 6 Stunden.

Andere berichteten sogar nur von 2-3 Stunden.

Der Akkustand wird neben der jeweiligen Ortung mit der Uhrzeit angezeigt und man erhält einen Extra-Nachricht, wenn der Akku fast alle ist.

Hier einmal die GPS-Positionen von dem Kater-Test-Tag. Die meisten könnten ziemlich genau stimmen, aber auch hier gab es orange LPS-Punkte, die definitiv nicht vom Kater kamen.

Durch die vielen kleinen Bewegungen, ortet der GT-340 aber eben nahezu ständig, was natürlich sehr zu Lasten des Akkus geht. Wenn es gelänge, die Ortungsfrequenz tatsächlich festzulegen, könnte man eher kalkulieren, wie lange der Akku tatsächlich hält. Mit 6 Stunden komme ich bei meinen 12-15 Stunden-Freigängern jedenfalls nicht weit. Und bei einem Verlust des Halsbandes hat man dann natürlich gar keine Chance mehr, den Sender wieder zu finden.

SMS-/Daten-Verbrauch

Ein großer Vorteil von GT-340 ist, dass es kein Abo und sonstige feste monatliche Kosten gibt. Der SMS- und Daten-Verbrauch ist abhängig von der Zahl der Ortungen, die sich ja wie schon geschrieben, leider nicht einstellen lässt. Simvalley empfiehlt aber eh eine SIM-Karte mit SMS-/Datenflat.

Anfangs wurde damit geworben, dass der GPS-Sender nur über SMS funktioniert. Da dies aber definitiv nicht der Fall ist, wurde dies inzwischen auch in der Beschreibung geändert.
SMS werden nur dann verbraucht, wenn man aktiv die aktuelle Position abfragt oder bei SOS- oder anderen Warn-Benachrichtigungen.

Ansonsten wird bei jeder Ortung Datenvolumen verbraucht. Bei mir war der Datenverbrauch in der Test-Zeit mit gerade mal 3 MB sehr gering. Ich schätze den Verbrauch auf ungefähr 3-10 KB je Ortung, da in der Test-Zeit wirklich viel geortet wurde.
Bei einem anderen Nutzer wurde jedoch von einem Verbrauch von 3000 MB berichtet, hier hat der Sender scheinbar sekündlich geortet oder war komplett defekt.

Fazit

In Bezug auf Größe, Gewicht, Anschaffungspreis und laufende Kosten ist der GT-340 prinzipiell super und liegt diesbezüglich deutlich vor anderen Geräten. Auch die Bedienung ist sehr leicht und die Genauigkeit kann sich ebenfalls sehen lassen.
Ein großes Manko ist dagegen die willkürliche Ortungsfrequenz und damit nicht kalkulierbare Akku-Laufzeit.
Auch die von simvalley vorgesehene Tasche ist etwas unkomfortabel.

Für größere Katzen, die nur wenige Stunden am Stück draußen sind, ist der Sender sicher gut geeignet. Für Freigänger, die 6 Stunden oder eben noch deutlich länger draußen sind, ist der GT-340 jedoch nicht zu empfehlen. Des weiteren funktioniert der Sender in Gebäuden nicht. Eine eingeschlossene Katze lässt sich somit nicht finden. Hier müsste man dann ausgehend vom letzten GPS-Signal aus suchen.
Sollte es simvalley irgendwann gelingen, den Fehler mit der Ortungsfrequenz zu beheben, wäre der Sender sicher eine Überlegung wert, aktuell ist er für mich und meine Kater jedoch leider nicht zu gebrauchen.

6 Kommentare zu „Test simvalley MOBILE GPS-/GSM-Sender GT-340

  1. Ich habe den Simvally jetzt auch getestet. Dachte vielleicht haben die ja 5 Monate nach diesem Test hier das Problem in den Griff bekommen.

    Nein haben sie nicht de3 Tracker befolgt die Befehle der App nicht und trackt munter alle 2 Minuten bei bewegung. Bei nicht Bewegung jede Stunde. Bei mir war nach 3-4 Stunden der Akku leer…

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    1. Wirklich schade, dass Simvalley das Problem nicht in den Griff bekommt, ansonsten wäre es (alleine von der Größe) so ein klasse Gerät…

      Ich hatte zwischenzeitlich auch mal angefragt, da hieß es dann auch, dass sie das leider noch nicht hinbekommen haben.

      An sich ist es ja super praktisch, dass der Sender bewegungsabhängig misst (tut Tractive ja z.B. auch), aber alle 2 Minuten muss eben wirklich nicht sein.
      Aber mehr Akkuleistung bekommt man wohl aktuell in so einem kleinen Ding wohl noch nicht unter… 😦

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  2. wir hatten dieses gerät ca. 5 wochen in benutzung… die akuleistung war nur ca. 6 h… ansonsten gab es einige ortungsausrutscher… dann hat unser kater das haslband verloren und wir damit das ganze gerät, da wir es innerhalb der akulaufzeit nicht wieder finden konnten… ein teurer spaß… 😦

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    1. Ohje, das ließt sich ja gar nicht gut.
      Danke dir für deinen Erfahrungsbericht. 🙂
      Bei mir schwankte die Akkulaufzeit ja auch zwischen 6 und 12 Stunden.

      Das ist halt das große Manko bei GPS-Sendern. Wenn sie verloren gehen, sind die Chancen, diesen Wiederzufinden je nach Sender und Hilfsmitteln (Blinken oder Piepsen) teilweise sehr gering… 😦

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